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Mittelalter: Der Burgherr und die Burgherrin

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Der Burgherr

Ein Ritter zieht nicht nur in den Krieg. Als Burgherr habe ich viele verschiedene Aufgaben. Ich muss das Vieh, die Ernte und das Holz überwachen und die Einkünfte kontrollieren. Von den Bauern aus der Umgebung kann ich den 10. Teil ihrer Ernte und von den Händlern Steuern verlangen.

Ich selbst muss dem König für das Lehen Ernteerträge und Geld geben.
Ich habe mich um Mühlen und Waldrodungen und um die Jagd zu kümmern.
Im Namen des Königs halte ich Gericht und bestimmte die Strafen.

Bei Kriegen und Überfällen muss ich den Dorfbewohnern Schutz gewähren. Außerdem muss ich immer bereit stehen, wenn Kriegsgefahr besteht und der König zur Wehr ruft.
Ein wichtiger Mann für mich ist der Kämmerer. Der kümmert sich um meine Gewänder und ist verantwortlich für meine Rüstung, wenn ich ins Turnier reite. Außerdem verwaltet er meine Einnahmen und hebt die Gold- und Silbermünzen in einer Schatulle auf.

Die Burgherrin

Als Burgherrin kann ich mich nicht ausruhen, denn ich habe viele Aufgaben.
Ich muss das Kochen beaufsichtigen und Heilkräuter sammeln. Ich nähe mit den anderen Damen Kleider, sticke und musiziere. Ich erziehe die Kinder und unterrichte die Mädchen im Lesen, Schreiben und Rechnen. Im Winter, wenn es kalt und das Wetter schlecht ist, muss ich sie zusätzlich mit meinen Geschichten beschäftigen. Sie sitzen dann in meiner Kemenate um mich herum und hören mir zu.
Wenn Gäste erwartet werden, muss ich ihre Zimmer herrichten lassen und mich um sie kümmern.
Da es uns besser geht als anderen, helfe ich auch den Armen und Kranken.
Manches Mal ist der Burgherr abwesend. Dann muss ich alle seine Entscheidungen übernehmen.

Abbildung aus: Lernen im Netz,
Die Ritter, Mildenberger Verlag

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